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«Wir können wirklich etwas verändern»

giovedì, 20. agosto 2020

Da Sara Winter Sayilir von Surprise

 

«Ich muss nicht weiss werden, es gibt auch andere Arten, Schweizerin zu sein.» LAURA RIVAS KAUFMANN, 30, arbeitet in der Bildredaktion des Tages-Anzeigers und als freie Journalistin bei Tsüri.ch. Als Aktivistin ist sie in mehreren PoC-Kollektiven dabei und beschäftigt sich intensiv auch mit Feminismus.

Was bewegt Menschen aus der antirassistischen Bewegung in Zeiten von «Black Lives Matter»? Surprise hat vier Aktivist*innen zum Gespräch eingeladen und ausnahmsweise einfach nur zugehört.

Fatima Moumouni: Unter nicht-weissen Menschen ist es vollkommen klar, dass es in der Schweiz Rassismus gibt. Die Mehrheitsgesellschaft dagegen geht sehr naiv mit diesem Thema um und gibt vor, keine Ahnung zu haben. Warum ist das so?

Ugur Gültekin: Die Schweiz hat ein verzerrtes und ignorantes Selbstbild. Man erzählt sich selbst die ganze Zeit, wie demokratisch, weltoffen und humanitär man ist. Und dass man die schönsten Berge hat, natürlich. Jegliche Kritik wird als fundamentaler Angriff verstanden. Gleichzeitig existiert ein enormer Assimilationsdruck: Die Mehrheitsgesellschaft verlangt, dass man so wird wie sie.

Laura Rivas Kaufmann: Man könnte ja auch sagen: «Guck mal, wir haben die schönsten Berge und wir sind übrigens auch megadivers.» Aber das würde man niemals nebeneinanderstellen als Werte unseres Landes. Im Unterschied zu Deutschland musste sich die Schweiz auch noch nie aktiv mit etwas sehr Schlimmem auseinandersetzen, was in unserer Gesellschaft passiert ist. Uns fehlt die Kultur dafür.

Mardoché Kabengele: Dazu passt aus meiner Sicht das Integrationsversprechen der Schweiz: Mach den Schweizerpass, integrier dich, dann gehörst du dazu! Doch selbst wenn man sich vollständig integriert, kommt dann mit der Beantragung der Staatsbürgerschaft keine Parade und kein Konfetti und alle freuen sich, sondern die Gemeindeversammlung stimmt darüber ab, ob sie dich dabeihaben wollen oder nicht. Und der Alltagsrassismus hört auch mit Schweizerpass nicht auf. Das Integrationsversprechen macht es umso schwieriger, weil man alles dafür tut dazuzugehören, und am Ende ist es doch nur eine Bubble, die platzt.

Moumouni: Das versucht ja eigentlich jeder Nationalstaat: sich selbst gut und seine Mehrheitsgesellschaft positiv darzustellen. Das Spannende an der Schweiz ist, dass sie es so gut schafft. Das verhindert aber, dass man Probleme besprechen kann, ohne dass immer wieder behauptet wird, dass eigentlich alles gut ist. Ich glaube, einige Teile der Schweizer Kultur sind zwar einerseits positiv, andererseits aber auch hinderlich, um Themen wie Rassismus zu diskutieren. Dazu gehört die Gesprächskultur, in der man nie richtig streiten darf, man nähert sich lieber an. Bei gewissen Diskussionen kann es aber keine Annäherung geben. Man kann nicht mit Roger Köppel über Rassismus diskutieren und finden, wir treffen uns in der Mitte.

Gültekin: Ich würde behaupten, dass es neben dem historischen Opportunismus noch zwei weitere Sachen gibt, die zur Schweizer Identität gehören und relevant für die Auseinandersetzung mit dem Rassismus in der Schweiz sind: einerseits die Abgrenzung gegen aussen. Man ist wie in einem Bunker, der von keinem eingenommen werden kann, man ist nicht in der EU. Es fällt auf, wie identitätsstiftend Abgrenzung ist. Andererseits halte ich Verdrängung für einen Teil der Schweizer Identität. Die Konsensorientierung verhindert konfrontative Debatten. Geschichtlich und politisch sehe ich da Parallelen.

«Bei gewissen Diskussionen kann es keine Annäherung geben.» FATIMA MOUMOUNI, 28, schreibt seit vier Jahren eine Kolumne im Surprise, ist (unter anderem im Duo mit Laurin Buser) eine preisgekrönte Spoken-Word-Künstlerin. Sie gibt zudem Anti-Rassismus-Workshops und studiert Sozialanthropologie in Bern.

Rivas Kaufmann: Richtig, das Verdrängen sitzt auch auf der persönlichen Ebene tief. Ich habe schon erlebt, dass Menschen sagen, ich kenne gar keine People of Color (PoC) oder Schwarze, während ich in der Runde stehe (zu Schreibweisen und Begriffen siehe Glossar unten). Und wenn ich dann darauf hinweise, kommt als überraschte Antwort: Oh, ich habe dich nie als das wahrgenommen.

Kabengele: Als Jugendlicher bin ich mal zusammen mit meinen Schweizer Kollegen auf Interrail-Tour gegangen in Richtung Osten. Ich habe von vornherein gesagt, an den Grenzen werde ich immer kontrolliert. Sie haben es mir nicht geglaubt. Auch nicht nach der siebten Grenzüberquerung mit Mehrfachscans, Polizeihunden und Polizisten mit Maschinenpistolen. Erst jetzt beginnen wir, darüber zu sprechen, zehn Jahre später.

Gültekin: Bei mir wurde es so richtig spürbar, als es ums Geldverdienen ging. Da dachte ich: Moment mal, warum bekomme ich keine Lehrstelle nach 150 Bewerbungen und trotz guter Noten? Rassismus ist psychisch etwas sehr Belastendes, schliesslich sagt man dir die ganze Zeit auf die ein oder andere Art: Du bist Scheisse. Du bist anders. Du bist allein. Und das zu brechen, erscheint mir persönlich sehr wichtig. Wir müssen positive Selbstbilder entwickeln und leben – das ist sehr wichtig. Auch Spass zu haben an diesen Kämpfen, das klingt zwar absurd, aber es ist nun mal ein Lebensthema von uns und es muss irgendwie auch Spass machen. Sonst wird es schwierig.

Rivas Kaufmann: Als ich nach meiner abgeschlossenen Lehrer*innen-Ausbildung das erste Mal vor einer Klasse stand, merkte ich, die Kinder empfinden mich als anders. Sie spiegelten mir: Sie sind eine von uns! Ein albanischer Vater kam zu mir und begann mit: «Ihnen kann ich das ja sagen ...» In dem Moment habe ich das erste Mal wahrgenommen: Das ist auch eine Community. Ich muss nicht weiss werden, es gibt auch Alternativen, andere Arten, Schweizerin zu sein.

Moumouni: Habt ihr Angst davor, dass die Diskussionen, wie sie derzeit über Rassismus geführt werden, auch spaltend sein könnten?

Rivas Kaufmann: Der Vorwurf der Spaltung kommt schnell, wenn man fordert, dass auch linke Menschen in der Schweiz sich mit Rassismus auseinandersetzen müssen. Dabei geht es darum, bei Freunden und Verbündeten anzufangen, damit man weiter gemeinsam arbeiten kann. Was will ich jetzt mit einem Rechten über Rassismus diskutieren, das ist doch hoffnungslos! Aber mit meinen linken Kolleginnen und Kollegen möchte ich endlich ansprechen, wo sie ihre unbewussten Vorurteile haben.

Kabengele: Viele denken, es sei so einfach: Entweder man gehört zur SVP, dann ist man böse, oder man steht links von der SVP, dann ist man gut. Dabei zieht sich Rassismus durch alle Strukturen.

Moumouni: Ich finde es grundsätzlich wichtig, dass es im Rahmen der Rassismusdebatte einen diversifizierten Diskurs gibt – auch innerhalb der Bewegung. Dass wir auch darüber reden, was PoC gegen Anti-Schwarze-Rassismus machen können und wir reflektieren, dass wir selbst zwar betroffen sind, aber innerhalb des ganzen Systems dann doch auch wieder eine privilegierte Position einnehmen, weil wir in der Schweiz wohnen oder aufgewachsen sind, weil wir die Sprache sprechen und so weiter. Für mich war beispielsweise der Moment sehr bedeutend, in dem ich mein «light skin privilege» realisiert habe, um zu merken, wie gehe ich selbst um mit Kritik, mit Konfrontationen bezüglich meiner eigenen Privilegien? Das ist ein ähnlicher persönlicher Prozess, den ich von weissen Menschen erwarte, wenn ich sage: «Überlegt euch, was es heisst, weiss zu sein!»

«Rassismus zieht sich durch alle Strukturen.» MARDOCHÉ KABENGELE, 25, arbeitet bei der Stadt Bern, ist Mitglied des Berner Rassismus-Stammtisches und bei FRINES, dem Unterstützerverein von INES, Institut Neue Schweiz.

Kabengele: Es ist wichtig, dass wir die verschiedenen Realitäten genau anschauen. Zum Beispiel wie ein Geflüchteter ohne Aufenthaltsstatus Rassismus wahrnimmt, wie Rassismus sich in der Schule, in der Arbeitswelt oder «wenn man es geschafft hat» ausdrückt – und dabei im Kopf behalten, dass dies Facetten desselben Phänomens sind. Es ist eine sehr sensible Zeit und es ist anstrengend, das soll es auch sein, und wir sollten das möglichst lange aushalten und viel daraus lernen. Wir sollten auch die anderen Kämpfe drum herum nicht vergessen, die ebenfalls geführt werden.

Gültekin: Natürlich ist es wichtig, eigene Erfahrungen miteinander auszutauschen und zu teilen, wichtig aber finde ich auch, daraus politische Forderungen zu formulieren. Wir sollten als Bewegung noch politischer werden, als wir es eigentlich schon sind. Wir sollten eingreifen und uns das holen, was uns als Bürger*innen von diesem Land zusteht.

Rivas Kaufmann: Gleichzeitig gibt es jetzt nach den Demos und mit all den neuen Initiativen eine ganze Menge junge Leute, die jetzt erst über das Thema Alltagsrassismus realisieren, überhaupt ein politisches Bewusstsein entwickeln. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht mit zu komplizierten politischen Forderungen kommen.

Kabengele: Ich habe auch ein wenig Angst davor, dass wir zu schnell Forderungen stellen. Dies könnte sehr schädlich sein. Ich denke da an einen Punktekatalog, welcher Schritt für Schritt abgehakt werden könnte, und schon würde das Thema Rassismus für die nächsten Jahre wieder in den Hintergrund rücken. Diese Problematik sehe ich zum Beispiel in den USA. Es gab starke Repression, dann kam es zu Forderungen – und heraus kam der Black History Month, mit dem sich dann alle zufriedengeben sollten. Ende der Diskussion. Dabei ist es ein strukturelles Problem. Ein spannenderer Ansatz wäre, was gerade bei der Pandemie passiert: Je länger es geht, desto sensibler wird die Gesellschaft, desto mehr Wissen wird angehäuft, desto breiter wird diskutiert und argumentiert.

Moumouni: Das ist auch etwas Besonderes im Kontext Schweiz, dass wir da so ein krasses Informationsdefizit haben. Die koloniale Vergangenheit der Schweiz wird beispielsweise erst jetzt breiter diskutiert. Wir können nicht erwarten, dass die Diskussion hier so geführt wird wie in den USA. Gleichzeitig dürfen wir auch nicht die grossen Themen aus den Augen verlieren. Die Leute beissen sich an der Schokokuss-Debatte fest, sie verteidigen sich, und wir argumentieren zurück. Und schon geht vergessen, dass wir diese Debatte eigentlich im Rahmen einer grossen Debatte führen, in der es um Verteilung geht, um Gerechtigkeit. Wo stehen wir denn in der Flüchtlingspolitik, in der Ausbeutung des Globalen Südens? Welche Rolle haben wir da und wieso schaffen wir es, das so auszublenden?

Gültekin: Was mich positiv stimmt ist, dass ich inzwischen das Gefühl habe, dass es auch gut nebeneinander funktioniert. Es müssen nicht alle am Gleichen schaffen. Es ist gut, wenn die einen auf Instagram am Awareness bilden sind, Posts machen, Wissen teilen, die anderen machen Musik, Journalismus oder Politik. Das geht alles ganz gut mit- und nebeneinander.

Kabengele: Es gibt einen tollen Satz, den ich mir sehr zu Herzen nehme: In der Solidarität gibt es keine Konkurrenz. Wenn also jemand dieselbe Idee hat wie du und sie eine Minute vor dir bringt, dann ärgere dich nicht, sondern frag, wie du helfen kannst.

Rivas Kaufmann: Dass wir aber noch so am Anfang sind, macht es auch sehr anstrengend. Dabei ist es ja auch schön, Teil von einem so historischen Moment zu sein. Sagen zu können, es ist sehr lang gegangen, aber jetzt ist es da und das ist positiv. Wir können wirklich etwas verändern!

Gültekin: Umso wichtiger sind Initiativen wie «Guerilla Wellness» oder Partys, an denen man mit Menschen aus der Bewegung zusammenkommen kann, oder auch Eins-zu-Eins-Treffen. Ich finde es gerade sehr schön, wenn man nicht alles von Null an erzählen muss und man sich auf einem gewissen Wissensstand, aber auch Gefühlsstand trifft. Was Laura gesagt hat stimmt, wir haben Zeit. Es passiert ja schon ganz viel und es wird in politische Veränderungen oder auch sonstige Entwicklungen münden.

Rivas Kaufmann: Ich würde mir wünschen, dass die Leute aus der Mehrheitsgesellschaft ebenfalls beginnen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, Bücher zu lesen, Podcasts zu hören, sodass wir mit ihnen irgendwann ähnliche Gespräche führen können, wie wir sie untereinander führen. Ich möchte, dass sie da ihre Arbeit machen.

«Wir sollten als Bewegung noch politischer werden.» UGUR GÜLTEKIN, 36, ist Journalist bei der WOZ sowie Vorstands- und Gründungsmitglied von INES. Er ist Teil von popkulturellen Formaten, die Rassismus thematisieren, wie «Salon Bastard», «Yabani Jukebox», oder einem Late-Night-Format gemeinsam mit Fatima Moumouni. FOTO: BODARA

Glossar

People of Color, Person of Color (PoC): Der Begriff bezeichnet Individuen oder Gruppen, die vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt sind und die Erfahrung teilen, von der weissen Dominanzgesellschaft als anders und unzugehörig definiert werden. Er wurde im Laufe der 1960er Jahre im Kontext der Black-Power-Bewegung ebenfalls als politischer Begriff geprägt.

Schwarz und weiss: Indem Schwarz mit grossem «S» geschrieben wird, soll sichtbar gemacht werden, dass sich das Wort nicht auf das Adjektiv «schwarz» als Name für eine Farbe bezieht, sondern für eine politische Selbstbezeichnung steht. Der Begriff sollte nie im Sinne von «Schwarze» verwendet werden, sondern immer z. B. als Schwarze Menschen, Schwarze Kinder, etc. Als weisse Menschen werden jene bezeichnet, die nicht von Rassismus betroffen sind.

Institutioneller und struktureller Rassismus: Eine Form des Rassismus, der in den Strukturen öffentlicher und privater Organisationen verankert ist. Diese Strukturen haben sich aufgrund historischer und gesellschaftlicher Macht- und Gewaltverhältnisse entwickelt. Sie sind weitgehend unsichtbar und beeinflussen bewusst oder unbewusst das Verhalten, die Sicht- und Denkweise von Individuen. Struktureller Rassismus findet sich z. B. in Schulbüchern oder in einer rassistischen Sprache, aber auch im Fahndungsauftrag der Polizei («racial profiling»).

Privilegien: Wer keine Diskriminierung erfährt, ist privilegiert. Ein Privileg bezeichnet ein Vorrecht, das einem zuteil wird, weil die gesellschaftlichen Strukturen die Art bevorzugen, wie eine Person aussieht, wen sie liebt oder wie sie lebt.


Cedits

Surprise unterstützt seit 1998 sozial benachteiligte Menschen in der Schweiz. Mit Erwerbsmöglichkeiten, Angeboten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und niederschwelliger Begleitung eröffnet Surprise ihnen Perspektiven und konkrete Handlungsfelder.

 

 

Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung

venerdì, 30. giugno 2023

Da Tarek Naguib

 

Quelle: Aktion Vierviertel

Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, braucht es laut INES eine verfassungsrechtliche Regelung, welche ein Gesetz zur Bekämpfung von Diskriminierung und Förderung der Gleichstellung verlangt. In diesem Sinne entwickelte INES-Co-Geschäftsleiter und Jurist Tarek Naguib eine Vorlage für ein Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung.

Arbeitspapier Baustelle Demokratie

lunedì, 16. gennaio 2023

Da Institut Neue Schweiz

 

Eine Runde der Schweizer Think-Tanks und Foresight Organisationen ist 2022 zusammengekommen, um über die Herausforderungen für die Demokratie zu diskturieren. Das Treffen fand auf Einladung der Stiftung Mercator Schweiz und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft statt. Ziel war es, offensichtliche wie verborgene Entwicklungen zusammenzutragen sowie konkrete Massnahmen zur Stärkung und Entwicklung der Demokratie der Schweiz zu identifizieren.

ÖFFENTLICHER APPELL: SOLIDARITÄT MIT DER REVOLUTION IM IRAN

venerdì, 4. novembre 2022

Da Institut Neue Schweiz INES

 

AFP / UGC Image

INES solidarisiert sich mit der Revolution im Iran und unterstützt die iranischstämmigen Protestierenden in der Schweiz. Wir verurteilen jede Form totalitärer Interpretation von Weltanschauung und Religion für Verletzungen von Menschenrechten. Eine Demokratie lebt davon, dass durch sie Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit in der Vielfalt gestärkt werden.

Diversity Unpacked – Kommentar zu einem schillernden Begriff

mercoledì, 14. settembre 2022

Da Asmaa Dehbi, Vorstandsmitglied INES

 

Zum vierten Mal wurden in Bern verschiedene Akteur:innen und Projekte im Bereich Diversität und Inklusion ausgezeichnet. (Bild: Sandra Blaser)

Diversity ist das Wort der Stunde und scheint Garant für eine gerechte und plurale Gesellschaft zu sein. Mit dem Erhalt des Swiss Diversity Awards in der Kategorie «Religion» nimmt die Preisträgerin und INES-Vorstandsmitglied Asmaa Dehbi eine kurze Einordnung des Diversitätsbegriffs vor.

Vor Gericht die Schweizer Migrationspolitik ändern? Eine Debatte über Möglichkeiten und Grenzen des Rechtswegs zur Erreichung politischer Fortschritte

giovedì, 19. maggio 2022

Da Fanny de Weck & Tarek Naguib

 

Fanny de Weck und Tarek Naguib diskutieren über die Möglichkeiten und Grenzen des Rechts im Kampf um ein Ausländer-, Asyl- und Bürgerrecht frei von Willkür und dafür mehr Gerechtigkeit. Dabei sind sie sich nicht immer einig, was mit einem Rechtsstreit vor Gericht erreicht werden kann und was nicht: wo seine Potenziale und wo seine Grenzen liegen? Letztlich geht es ihnen aber beiden darum, dass die Grund- und Menschenrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung auch umgesetzt werden - und dafür muss gekämpft werden.

Einblick in die Vernissagen zum HANDBUCH NEUE SCHWEIZ - mit Ausblick ins kommende Jahr

giovedì, 23. dicembre 2021

Da Institut Neue Schweiz

 

In diesem letzten Blog-Beitrag im 2021 geben wir einen Einblick in die vier Vernissagen zum jüngst erschienenen HANDBUCH NEUE SCHWEIZ. Uns war es wichtig, Themen aufzugreifen, die das Institut Neue Schweiz INES auch im kommenden Jahr beschäftigen werden: ein neues Bürgerrecht, eine vielstimmige Bürger:innenschaft, diskriminierungsfreie Teilhabe und eine Schweiz, die für ihr globales Handeln Verantwortung übernimmt.

Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte

venerdì, 10. settembre 2021

Da Anisha Imhasly

 

Gruppenbild im Anschluss an die kulturpolitische Debatte, Gessnerallee Zürich, Juni 2021

An einem Samstagnachmittag anfangs Juni fanden sich rund fünfzig Menschen in der Gessnerallee Zürich ein, um auf Einladung von INES unter dem Titel „Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte“ zu erfahren, wie es um diese Vielfalt in der Kultur bestellt ist. Dies vor dem Hintergrund eines zentralen Anliegens seitens INES: Nämlich, dass sich die demografische Realität der Schweiz in seinen Institutionen – etwa in Politik und Verwaltung, Recht, Medien, Bildung und Kultur – viel stärker abbilden muss. Was hier folgt, ist eine subjektive Einordnung der Diskussionen bzw. einige weiterführende Gedanken zum Thema.

In der Schweiz Zuhause – ausgeschafft in ein fremdes Land

domenica, 30. maggio 2021

Da Institut Neue Schweiz und Demokratische Juristinnen und Juristen Zürich

 

Babak Fargahi, Rechtsanwalt

In der Schweiz können seit je her Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, ausgeschafft werden. Nur weil sie den Schweizer Pass nicht besitzen. Mit Annahme der Ausschaffungsinitiative und Verschärfungen im Bürgerrecht hat sich die Situation noch mehr verschlechtert. Rechtsanwalt Babak Fargahi, Filmhistorikerin Marcy Goldberg, Buket Bicer-Zimmermann, Schwester eines in die Türkei ausgeschafften Secondo, und Ständerat Paul Rechsteiner haben am 24. Mai 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kosmopolitics über diese Missstände gesprochen. Hier kann das Video angesehen werden.

LETTERA APERTA AL CONSIGLIO FEDERALE DELLA SVIZZERA: LE DIFFICOLTÀ ECONOMICHE IN TEMPO DI CRISI A CAUSA DEL CORONAVIRUS NON DEVONO METTERE A REPENTAGLIO IL PERMESSO DI RESIDENZA E LA NATURALIZZAZIONE - ANCHE IN QUESTO CASO SIAMO SOLIDALI!

venerdì, 1. maggio 2020

Da INES Istituto Nuova Svizzera

 

La pandemia del coronavirus non è solo una crisi sanitaria, ma anche sociale ed economica. Molte persone sono minacciate dalla disoccupazione, dipenderanno dall'aiuto sociale e dovranno indebitarsi, anche in Svizzera. Ciò ha enormi conseguenze finanziarie e sociali, ma anche - cosa che molti non sanno - legali. Il criterio dell'"integrazione economica" svolge un ruolo decisivo nelle decisioni relative al permesso di residenza e alla naturalizzazione. La pandemia del coronavirus è quindi una minaccia esistenziale per molte persone. Ciò riguarda potenzialmente un quarto della popolazione residente che non ha la cittadinanza svizzera, ma che sostiene e contribuisce a costruire il paese quotidianamente.

Tradition und Identität im Kontext postkolonialer Verstrickungen

venerdì, 6. marzo 2020

Da Halua Pinto de Magalhães

 

"Protestdemo" von FasnächtlerInnen - August 2018 (Quelle: Tageswoche, Hans-Jörg Walter)

Aufgrund des Corona-Virus wurde dieses Jahr unter anderem die Basler Fasnacht abgesagt. Die Kritik der antirassistischen Bewegung an der Fasnacht bleibt. Es stellt sich insbesondere immer noch die Frage, weshalb diese sogenannten Traditionen sowohl bei ihren Kritikern, als auch bei eingeschworenen FasnächtlerInnen so viele Emotionen auslösen. Halua Pinto de Magalhães sucht auf dem INES Blog „Stimmen der Neuen Schweiz“ nach antworten.

Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung

venerdì, 30. giugno 2023

Da Tarek Naguib

 

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Da Institut Neue Schweiz INES

 

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An einem Samstagnachmittag anfangs Juni fanden sich rund fünfzig Menschen in der Gessnerallee Zürich ein, um auf Einladung von INES unter dem Titel „Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte“ zu erfahren, wie es um diese Vielfalt in der Kultur bestellt ist. Dies vor dem Hintergrund eines zentralen Anliegens seitens INES: Nämlich, dass sich die demografische Realität der Schweiz in seinen Institutionen – etwa in Politik und Verwaltung, Recht, Medien, Bildung und Kultur – viel stärker abbilden muss. Was hier folgt, ist eine subjektive Einordnung der Diskussionen bzw. einige weiterführende Gedanken zum Thema.

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Babak Fargahi, Rechtsanwalt

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